Mythisches Haustier
Der Thüringer Waldesel ist eine sehr alte mitteldeutsche Haustierrasse, die vorwiegend in Westthüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gehalten wurde. Früher war dieser Esel auch unter den Namen „Mülleresel" oder „Steinesel" bekannt.
Zu seinen auffälligen ursprünglichen Merkmalen zählen der dunkle Aalstrich auf dem Rücken, das Schulterkreuz, die dunklen Streifen an den Beinen und das helle, sogenannte „Mehlmaul". Da heute nur noch etwa 15 bis 20 reinrassige Tiere vom Thüringer Waldesel existieren, gilt er als fast ausgestorben und wird unter Kategorie 1 der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt. Eseln fällt eine große kulturelle Bedeutung zu. Immer wieder sind sie Protagonisten in Geschichten und Sagen. So auch in der Bibel (z.B. bei der Geburt Christi oder dem Einzug Jesu nach Jerusalem) ebenso wie im alten Ägypten (als Gottheit Seth) oder in der römischen Mythologie (Gottheit Pales: menschlicher Körper mit Eselskopf). In Deutschland erlangte der Esel vor allem als Mitglied der Bremer Stadtmusikanten Berühmtheit.
Im Tierpark Hagenbeck lebt der Thüringische Waldesel zusammen mit den Ponys im Haustierrevier.