Seit 2022 leben sie bei Hagenbeck - Weißrüssel-Nasenbären (Nasua narica). Durch eine EU-Verordnung für invasive Tierarten ist es Hagenbeck nicht mehr möglich, Südamerikanische Nasenbären zu züchten und abzugeben. Da Hagenbeck auch weiterhin Nasenbären zeigen möchte, musste die Haltung mittelfristig auf Weißrüssel-Nasenbären umgestellt werden.
Am 28.07.2023 hat sich das erste Mal Nachwuchs eingestellt und der kleine Coco springt und klettert munter durch seine Anlage. Für Weißrüssel-Nasenbären-Mama Bonita ist es das erste Kind und aus ihrer anfänglichen Unsicherheit ist mittlerweile routinierte Fürsorge geworden. Junge Nasenbären werden blind geboren. Die Jungtiere sind nach der Geburt mit einem dunkelgrauen Flaum bedeckt.
Durch den regen Austausch innerhalb der Zoogemeinschaft weiß Hagenbecks Zootierarzt Dr. Flügger von unterschiedlichen Zuchtschwierigkeiten bei Weißrüssel-Nasenbären. Umso erfreuter sind Tierpfleger und -Ärzte über das gesunde Jungtier. "Wir hoffen, dass nach Coco in den kommenden Jahren noch weitere Geburten bei unseren Weißrüssel-Nasenbären folgen", zeigt sich Dr. Flügger zuversichtlich.
Im Moment lebt Coco noch hinter den Kulissen, darf aber in den kommenden Wochen seine Außenanlage erkunden. Dann trifft er auch das erste Mal auf seine Artgenossen.
Die beiden Weibchen und das Männchen der Weißrüssel-Nasenbären zeichnen sich durch typisch weiße Flecken an Schnauze, Wangen, Kehle und Bauch aus und sind an der Nase und im Schulterbereich deutlich heller als Südamerikanische Nasenbären. Dadurch sind sie optisch gut voneinander zu unterscheiden. Ihre Füße sind zudem fast schwarz und damit deutlich dunkler als bei der südamerikanischen Art.
Die niedlichen Raubtiere erreichen eine Länge von rund 60 Zentimetern, wobei ihr Schwanz zusätzlich einen halben Meter misst. Ihr Maximalgewicht liegt bei etwa fünf Kilogramm, ihre Lebenserwartung bei circa 17 Jahren.
Ursprünglich sind Weißrüssel-Nasenbären südlich der USA, in Arizona, Texas und New Mexico bis in das westliche Kolumbien beheimatet. Hier bewohnen sie die Bäume und den Boden tropischer Wälder und Gebirgswälder. Ihr langer Schwanz dient den Tieren beim Klettern und Springen als Stabilisator und fördert die Balance, wenn die flinken Kleinbären hoch in den Baumwipfeln von Ast zu Ast flitzen. Zu ihrer Nahrung gehören vorrangig Insekten und kleine Wirbeltiere, aber auch Früchte und verschiedene Pflanzen werden nicht verschmäht.