Kolosse mit integrierter Luftmatratze
„Hrossvair", zu Deutsch „Pferdewal" – so nannten die altnordischen Bewohner der nördlichen Breiten früher dieses eindrucksvolle Säugetier. Daraus entstanden ist der Begriff „Walross", was gar nicht so weit von dem ursprünglichen Namen entfernt liegt.
Die schwerelos wirkenden und elegant im Wasser schwebenden Tiere weisen ein faszinierendes Merkmal auf: Walrosse besitzen zwei Luftsäcke im Rachen, die sie bei Bedarf aufblasen können. So können sie im Wasser treiben und sogar dort schlafen, ohne unterzugehen.
Das Walross ernährt sich hauptsächlich von wirbellosen Wassertieren, die auf dem Meeresboden leben, wie Venusmuscheln, Austern, Miesmuscheln und Kammmuscheln. Um Beute aufzuspüren, die oft im Sediment verborgen ist, wühlen die Tiere mit ihren Flossen oder ihren Zähnen den Meeresboden auf. Sowohl den männlichen als auch den weiblichen Walrossen wachsen Stoßzähne aus Elfenbein, die des Männchens sind in der Regel jedoch länger und gerader als die des Weibchens. Die Hauptfunktion der Stoßzähne scheint darin zu bestehen, soziale Dominanz zu beweisen. Sie sind aber auch nützlich, um sich aus dem Wasser auf das Eis oder auf Felsen zu hieven und nach Nahrung zu suchen.Die Fortpflanzung findet meistens auf dem Packeis oder im Wasser statt. Geschlechtsreife Bullen streiten sich um die Kühe, indem sie ihre Stoßzähne präsentieren – und in seltenen Fällen auch einsetzen. Ein erfolgreicher Bulle führt im Durchschnitt eine Herde von über 20 Kühen.
Der Tierpark Hagenbeck züchtet als einziger Tierpark Deutschlands seit 2014 Walrosse. Bereits drei Jungtiere kamen hier zur Welt.