Neugierig, interessiert und ohne Berührungsängste zeigten sich die Kamtschatkabären, als sie das erste Mal den neuen Holz-Bienenstock auf ihrer Außenanlage entdeckten. Bestückt mit Leckereien und Honig haben sich Mascha und Leonid die neue Beschäftigungsmöglichkeit genauer angesehen, den Bienenstock umher geschwungen und sich mit ihren langen Zungen direkt über die Leckerbissen hergemacht. Das Prinzip, dass die einzelnen Holzscheiben bewegt werden müssen, hat vor allem Mascha schnell verstanden.
Auch die Tiger sind, nachdem ihr Tierpfleger die Tore zur Außenanlage geöffnet hat, direkt zu ihrem neuen Futterbaum gestürmt und haben diesen zum Schwingen gebracht, um an die dort befestigten Fleischhappen zu kommen.
Nur die Orang-Utans haben dem neuen Pellet-Labyrinth, welches sich erst seit zwei Tagen auf der Außenanlage befindet, wenig Beachtung geschenkt. Orang-Dame Sly und Orang-Oberhaupt Tuan haben sich lieber mit der Futtertrommel beschäftigt, die sie bereits seit einigen Wochen kennen.
Timo Allner, Bereichsleiter Tiermanagement erklärt: „Es ist gut, dass die Tiere sich nicht mit allen neuen Enrichmentobjekten direkt und ausschließlich beschäftigen, da die Anlagen sehr vielseitig gestaltet sind. Vor allem das Pellet-Labyrinth fordert die Orang-Utans sehr, da sie die Holzscheiben mit komplexen Bewegungsmechanismen bedienen müssen, damit das Futter herausfällt.“
Im gesamten Tierpark wurden 25 neue Beschäftigungsobjekte aus nachhaltigen Naturmaterialien installiert. Neben den Kamtschatkabären, den Sumatra-Orang-Utans und den Tigern sind u.a. auch in den Außengehegen der Nasenbären, der Mandrills, der Zwergzebus und der Flachland-Tapire verschiedene Spielobjekte zu finden.
Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck sieht noch einen anderen Vorteil, den das neue Enrichment mit sich bringt: „Es geht nicht nur darum, dass die Tiere beschäftigt werden, sondern, dass auch die Besucher sehen, was die Tiere eigentlich alles können. Sie sind Botschafter ihrer Intelligenz und ihrer Leistungsfähigkeit, sowohl kognitiv als auch physisch.“
Und auch die Elefantenherde darf sich in den kommenden Tagen über neues, ihrer Größe entsprechendes Enrichment auf der Anlage freuen.