Familienzusammenführung mit Mutter Saida in Karlsruhe geplant
Bereits am Montagabend ging es für die 27 Jahre alte Elefanten-Dame Salvana (Rufname: Indra) auf große Reise, 634 Kilometer zum Zoo nach Karlsruhe, wo Sie in der Nacht zum Dienstagmorgen, zusammen mit der Hagenbeck Elefantenpflegerin Felicitas Seifert wohlbehalten ankam. Der Spezialtransport der 4,1 Tonnen schweren und fast drei Meter großen Dickhäuterin verlief problemlos.
Salvana wurde 1996 im Tierpark Hagenbeck geboren und hat bis auf einen 5-jährigen Liebesurlaub in Leipzig, ihr ganzes Leben im Hamburg verbracht. Im Zoo Karlsruhe wartet auf die 27 Jahre alte Elefanten-Dame ein freudiges Wiedersehen mit Ihrer Mutter Saida. Beide Tiere haben sich das letzte Mal vor 13 Jahren gesehen. Diese Familienzusammenführung gilt als ein neuer Ansatz und Fortschritt in der Elefantenhaltung, welches das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Asiatische Elefanten vorschreibt, bei der sich die Herdenbedingungen in der Natur zum Vorbild genommen wurden. In freier Wildbahn besteht eine Elefantenherde in der Regel aus nur einer „Mutterlinie", also der Leitkuh und Ihren Nachkommen. Beobachtungen zeigen, dass die Bindung bei Muttertier und Ihrem Nachwuchs bei Asiatischen Elefanten besonders eng ist und die Tiere sich auch nach vielen Jahren der Trennung wiedererkennen.
Eine Familienzusammenführung dieser Art, bei der Jungtiere wieder zu Ihren Müttern kommen, wie sie nun im Zoo Karlsruhe stattfindet, ist kein Einzelfall und hat bereits in vielen anderen zoologischen Einrichtungen stattgefunden und gut funktioniert.
Auch der Zoologische Direktor Dr. Guido Westhoff freut sich, dass das EEP des Europäischen Zooverbands EAZA nicht mehr nur die genetisch kompatiblen Linien bei der Zucht berücksichtigt, sondern dem natürlichen Vorbild von Matrilinien in der Herdenstruktur folgt. „Für Hagenbeck ist der Weggang der Elefantin Salvana, die sehr gut in unserer Herde integriert war, natürlich sehr schade. Dennoch unterstützen wir die Vorgaben des EEP's „Mutterlinien" zu erhalten und hoffen, dass sich Salvana in ihre neue Herde schnell integriert", so Dr. Westhoff weiter.
Die Herde im Tierpark Hagenbeck konnte sich in Ruhe von Salvana verabschieden und nahm den Weggang gelassen hin.