Anousha, Noori und Suresch, so heißen die drei Nordchinesischen Leoparden, die im Oktober 2022 bei Hagenbeck geboren wurden. Heute, am 26. Januar 2023, bekamen die kleinen Raubkätzchen zum ersten Mal die Möglichkeit, ihr Außengehege zu erkunden.
Vier Kamera-Teams, Fotografen und Reporter waren vor Ort, um den Moment einzufangen, einen Blick auf die seltenen Leopardenjungtiere zu erhaschen. Direkt nachdem sich die Klappe des Innengeheges öffnete, kam Leopardenmutter Naoli heraus und lief eine Runde durch das Außengehege – ihr erster Rundgang durch den großen Außenbereich seit der Geburt. Nach einigen Minuten verschwand sie jedoch wieder im Inneren der Anlage.
Und dann zeigten sich tatsächlich zwei der Jungtiere am Schieber und beäugten neugierig die Menschen vor dem Gehege. Für eine Erkundungstour im Freien reichte ihr Mut dann aber doch nicht.
Für Naoli sind die drei Jungtiere ihr erster Nachwuchs. Normalerweise sind Raubkatzen beim ersten Wurf sehr nervös, Naoli hat ihre Aufgabe jedoch vorbildlich gemeistert und sich sehr fürsorglich um ihre Jungtiere gekümmert.
Zootierarzt und Säugetierkurator Dr. Michael Flügger erklärt: „Die Leopardenjungtiere haben die kritische Phase überwunden. Rund zwei Jahre werden die Kleinen nun bei ihrer Mutter bleiben, bevor sie an einen anderen Zoo weitergegeben werden können, um selber für Nachwuchs zu sorgen."
Der Nordchinesische Leopard ist einer der am stärksten gefährdeten Leoparden-Unterarten. Unser Zootierarzt Dr. Flügger ist Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für diese Leopardenunterart und unterstützt so die Erhaltung dieser seltenen Raubkatze. Die jungen Leoparden sorgen nun dafür, dass die wertvollen Gene der Elterntiere, vor allem des Vaters Bumi-i, den Hagenbeck aus dem fernen Südkorea importiert hat, weitergegeben werden.
Der Schieber zum Außengehege bleibt ab jetzt geöffnet und Hagenbeck rechnet damit, dass die Raubkätzchen sich schon bald mit Leopardenmama Naoli nach draußen trauen.